Wir haben beschlossen noch einen Tag hier in Ifjord zu bleiben und nach Mehamn und Gamvik zu fahren.
In Gamvik (71°14^47") sind wir nur wenig, weniger nördlich als am Nordkapp (71°10''21").
Die Fahrt über die Halbinsel ist schwer zu beschreiben. Eine wilde Hochebene folgt der andern. Dazwischen immer wieder grössere und kleiner Seen und Fjordarme. Für uns ist es schwierig auseinander zu halten was Seen und was Fjorde sind. Die Vegetation wird immer karger, schon bald gibt es keine Bäume und Sträucher mehr. Ein langes Hochplateau ist eine richtige Steinwüste. Das Wetter ist vorwiegend gut, es gibt ein Teilstück wo es regnet, aber sonst ist es vorwiegend trocken. Von Zeit zu Zeit sieht man einsame Häuser, manchmal auch eine kleine Häusergruppe. Für uns ist es lustig zu sehen wie neben den Häusern Schidoo, Schiff, Wohnwagen und Quad einträchtig nebeneinander stehen.
Immer wieder fragen wir uns von was diese Leute hier leben.
Im Winter kann man diese Strecke nur im begleiteten Konvoi befahren. Es sind Barrieren "Vägboum" installiert mit Wartezonen davor. Dort gibt es auch eine Tafel welche aufzeigt zu welchen Zeiten gefahren wird.
Nach ziemlich genau 100km liegt Mehamn an der Strecke. Mehamn verfügt sogar über einen eigenen Flughafen.
Auf unserer Fahrt hierhin begegnet uns eine Ambulanz mit Blaulicht. Wie lange dauert es wohl bis ein Patient in einem Spital versorgt wird? Schon aus diesen Ueberlegungen ist wohl ein Flughafen gerechtfertigt.
Wir fahren gleich weiter denn das 20km entfernte Gamvik ist unser Ziel.
Früher gab es hier den weltweit nördlichsten Campingplatz (Camping 71°N). Inzwischen ist dieser jedoch geschlossen.
Der Eindruck des Dorfes ist zwiespältig. Einerseits gut unterhalteneHäuser, neben einem Stewi steht ein Gestell mit Stockfisch der zum Trocknen aufgehängt ist. In der Nähe haben es sich einige Rentiere gemütlich gemacht. Im Wasser der Berentsee liegt aber auch diverser Schrott der vor sich hin rostet.
Das Wetter ist animiert uns nicht zum Verweilen, darum machen wir uns schon bald auf die Rückreise.
Immer wieder bleiben wir stehen und staunen über die wilde, rauhe, schöne Natur.
Auf den Bildern kommt die Weite, Kargheit und Schönheit viel zu wenig zur Geltung.
Auf der Rückfahrt machen wir bei der Gedenkstätte für einen tragischen Zwischenfall, ganz am Ende des 2. Weltkrieges Halt.
Gleich daneben liegt das Wrack eines Schiffes, Dies hat nichts mit der Gedenkstätte zu tun ist aber doch irgendwie passend.
Als wir auf der Strecke wieder einmal anhalten um Rentiere zu fotografieren, hält neben uns ein entgegenkommendes Auto. Als wir schauen ist es ein Niederländer-Ehepaar welches wir schon in Inari und dann auch auf dem Camping von Tana getroffen haben.
Wir freuen uns sehr und plaudern eine kurze Weile mitten auf der Strasse. (Verkehr hat es so gut wie keinen). Wir sind gespannt ob unsere Wege uns nochmals zusammenführen.
Praktischerweise hat es bei der Rezeption des Campings auch gleich eine Tankstelle, so kann ich den Tank für die morgige Fahrt noch auffüllen.
Zurück beim Wowa plaudern wir mit unserer Nachbarin. Sie und ihr Mann haben praktisch den gleichen Ausflug wie wir gemacht. Ihnen ist aber sogar noch ein Elch vor die Linse gelaufen!
Anschliessend backe ich in unserem genialen Omni-Oefchen für den Sonntag einen Zitronenkuchen (Fertigmischung).