Es hat wohl die ganze Nacht geregnet, das Thermometer zeigt 8 Grad an, und von Mitternachtssonne merkt man nicht das geringste.
Trotzdem beschliessen wir, zusammenzupacken und weiterzuziehen. Was kann man bei dem Wetter besseres tun, als "am Schärme" im warmen Auto versuchen der Sonne entgegen zu fahren.
Gestern habe ich gesehen, dass bei einem Nebengebäude auf dem Camping eine Druckluftstation hängt. Toller Service denke ich, genau das was ich für unsere neuen Wowa-Reifen brauche. Also nach dem Ankoppeln am Volvo ab zur Luftdruckkontrolle. Leider ist der Service doch nicht so super wie gedacht, am Schluss habe ich nämlich wesentlich weniger Druck im Reifen als zuvor. Nun wir haben ja im Werkzeugset zum Volvo einen Kompressor. Also, Kofferraum auspacken und Kompressor hervorholen. Die Leistung dieser Geräte ist natürlich nicht so gross, trotzdem reicht es um den Reifen fahrbar zu pumpen. Nun geht's zur nächsten Tankstelle um dort die Luft zu prüfen. Auch dort ist die Einrichtung nur eine halbe Sache aber zur Not geht's. Anschliessend füllen wir natürlich auch noch unsern Dieseltank am Volvo auf. Dann endlich können wir los Richtung Tromsø.
Von der Fahrt selber gibt es nicht viel zu berichten. Wie gewohnt verläuft der Verkehr ruhig und ohne Probleme.
Die grosse Brücke von Tromsø ist schon beeindruckend.
Wir wollen aber nicht auf den Stadt-Camping von Tromsø. Wir haben mit Stadt-Campings nicht so gute Erfahrungen gemacht. Darum haben wir den Camping Skittenelv in Korkelvdalen ausgesucht. Dieser liegt gut 20km ausserhalb Tromsø, alles dem Fjord entlang. Als wir dort ankommen, stehen drei Wowa und ein Womo ganz verlassen auf dem grossen Platz. Wie gewohnt platzieren wir unsere Behausung möglichst in Wassernähe.
Der Camping ist gut eingerichtet, die Sanitäranlagen sehen ziemlich neu aus, und was wichtiger ist, sie sind tiptop sauber.
Nach dem Einchecken und Einrichten machen wir uns auf um einige "Fressalien" zu besorgen. Wir hatten gehofft in einem der kleinen Oertchen Skittenelv oder Oldervik das gesuchte zu finden. Leider ist dem nicht so. Der Ausflug war trotzdem ein Erfolg. Schon nur die vielen Möwen welche auf der Oldervik Skole nisten, und nicht nur auf dem Schulhausdach, auf jeder Strassenlampe, jedem Antennenmast sitzt eine Möwe in einem Nest.
Man muss sich Hier bewusst sein, dass die Strassen zum Teil nicht im gleichen Zustand sind wie bei uns Zu Hause. Schlaglöcher, Bodenwellen, grosse Wasserlachen usw sind hier normal. Man muss sehr aufmerksam fahren, nicht nur wegen den Strassenschäden sondern auch wegen der Rentiere welche jederzeit auf die Fahrbahn kommen können. Die Tiere wissen offenbar ganz genau, dass sie hier Vortritt haben.
Ohne die geringste Eile haben sie vor und hinter unserem Auto die Strasse überquert. Solange man im Auto bleibt stört das die Tiere nicht im geringsten. Auf dem letzten Foto ist nicht etwa ein abgestossenes Geweih zu sehen, nein es ist ein Ren welches sich gemütlich hingelegt hat, unser Tun aber ganz genau beobachtet.
Am Abend als ich diese Zeilen schreibe, ist der Campingplatz gut zur Hälfte besetzt, es stehen also so zwischen 40 und 50 Womo's, Wowa's und einige wenige Zelte da. Das ist im Norden absolut normal. Den Norden muss man wortwörtlich "erfahren". Darum sind am Mittag die Campingplätze meist leer, am Abend spät, sind sie aber dann meist gut belegt. Nur so "Ausnahme-Plöischler" wie wir bleiben mehr als eine Nacht auf dem gleichen Platz.