Jokkmokk ist das kulturelle Zentrum der schwedischen Samen, darum erhoffen wir uns Hier einen Einblick in das Leben der Samen zu bekommen. Aus diesem Grunde haben wir beschlossen dafür einen Tag zu reservieren.
Das Wetter ist leicht regnerisch aber wesentlich weniger kalt als wir es uns bisher gewohnt waren.
Wir möchten uns heute das Ajtte-Museum und die Samenkirche anschauen.
Wie gewohnt beginnen wir den Tag mit unserem gemütlichen Zmorge. Nach dem Abwasch machen wir uns langsam auf die Socken. An der Reception noch rasch die 200SEK für den zusätzlichen Tag abliefern und los geht's.
Das Ajtte-Museum finden wir auf Anhieb. Das Museum ist interessant aufgebaut und für den Rundgang gibt es sogar leihweise einen deutschsprachigen Führer. Zuerst haben wir etwas Mühe die Orientierung zu behalten, als wir aber begriffen haben wie es aufgebaut ist, läuft es auf dem Rundgang gut. Eindrücklich wird das Leben der Samen seit der Besiedlung nach der Eiszeit erklärt. Aus der neueren Zeit gibt es auch einige Filmdokumente. Z.B. wie das gefällte Holz auf den Flüssen talwärts geflösst wird, oder auch wir nach und nach die Motorisierung Einzug hielt. Nicht nur das Leben der Samen sondern auch das der Tierwelt und die Natur hat ihren Platz im wichtigsten Museum Jokkmokk's. Leider ist das, zum Museum gehörende, Restaurang (wie die Schweden schreiben) überfüllt. Offenbar ist das Angebot an samischen Speisen sehr begehrt.
Unter Glashalbkugeln werden in Holz geschnitzte Alltagssituationen gezeigt. Mich beeindruckt die saubere, feine Schnitzarbeit.
Das Fotografieren durch die Glaskugel ist nicht so einfach, darum die etwas schlechte Qualität.
Ein Teil der Ausstellung ist der Kleidung gewidmet. Man sieht auch in welcher Region welche Trachten getragen werden.
Zur Erhaltung der Stoffe und vor allem der Farben, sind die Räume nur sehr spärlich beleuchtet und aus dem gleichen Grund darf nicht mit Blitzlicht Fotografiert werden. Daher kann ich hier nur wenige Bilder zeigen.
Natürlich kommen auch die Tiere welche mit den Samen leben vor.
Uhu Polarfuchs Junges Ren
Auf der Suche nach der Samenkirche (leider ist im Führer keine Adresse vermerkt) sehen wir auf einem grossen Platz zwei einsame Marktstände stehen. Diverses einheimisches Handwerk und Felle werden hier angeboten. Die Frau welche den einen der Stände betreut erklärt uns, dass sie den Stand jeden Tag von Mitte Juni bis Mitte August betreut. Heute kommt kaum ein Besucher und es ist kühl und nass um hinter dem Stand zu sitzen und zu stricken. Sie macht aber einen zufriedenen und fröhlichen Eindruck. Beim zweiten Stand sitzt ein älterer Mann. Nachdem wir Ihm eine Kleinigkeit abgekauft haben schenkt er Elsbeth ein kleines Fläschchen mit Korkzapfen und Schleifchen. Auf dem Etikett steht "Ren-Luft". Uns freut diese nette Geste.
Schlussendlich finden wir doch noch eine Kirche. Es ist zwar eine grosse Holzkirche aber nicht die eigentliche Samenkirche. Diese hier wird die "alte Kirche" genannt obwohl sie nach einem Brand in den Siebzigerjahren neu aufgebaut wurde. Sie soll aber weitgehend dem Original aus dem 18 Jahrhundert entsprechen. Dies und viele weitere Infos, erfährt man durch eine, in vielen Sprachen abrufbaren, Erklärung. Von Aussen sieht sie nicht unbedingt wie eine Kirche aus, verfügt sie doch über vier Türme. Oft meinen die Leute es handle sich um ein altes Hotel oder Herrschaftshaus. Uns gefällt das Innere der Kirche. Es ist hell und ohne jeglichen Pomp.
Interessant finde ich die über der Kanzel schwebende Taube. Sehr schön gemacht ist die Beleuchtung. Auf Anhieb meint man es seien reine Kerzenleuchter, beim genauen Hinsehen entdeckt man dann aber die dezent angeordneten elektrischen Leuchtmittel.
Nach unserer Stadt-Tour gehen wir zurück zum Camping, wo wir Kaffee und Kuchen geniessen.