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Tag 54 / Halbinsel Høynesaksla & Insel Gimsøya

Leider hat auch der einheimische Wetterfrosch nicht immer recht und das Wetter ist trüb und kühl.

Wir zählen darauf, dass es aufklart und machen uns auf die Halbinsel Høynesaksla und die Insel Gimsøya zu erkunden.

Genau wie wir uns das erhofften sieht man hier noch etwas das Norwegen abseits der Touristenorte. Und dieses Norwegen sieht zum Teil doch sehr viel weniger bilderbuchmässig aus als gewohnt. Auf der Insel Gimsøya wurde früher in grossem Umfang Torf gestochen. Dies war damals praktisch das einzige einheimische Brennmaterial. Durch den Wegfall dieser Arbeitsplätze hat sich die Insel sehr stark entvölkert. Heute ist Gimsøya als ganzes ein Naturschutzgebiet.

Auf beiden Inseln gibt es etwas Landwirtschaft. Der karge Boden gibt aber nicht viel her. Einige Kühe, Schafe und Ziegen haben wir gesehen. Neben einem Haus war eine Kartoffelpflanzug zu sehen, wohl aber mehr für den Eigenbedarf.

Die Vegetationszeit ist hier extrem kurz, wir haben heute den 4. Juli und hier blühen noch überall die Frühlingsblumen.

Das grosse gelbe Feld auf dem Bild ist nicht etwa Raps sondern alles Hahnenfuss.

 

Unterwegs halten wir bei einem Rastplatz an.

Wir schauen einer Möwe zu, welche scharf beobachtet ob von dem Picknick der Leute hinter der Wand, nicht etwas für sie abfallen würde.

Wir erwarten jeden Moment ihren Zugriff, doch (leider) vergebens.

 

Auf Høynesaksla steht an prominenter Stelle, auf einem Hügel, die Kirche der Kirchgemeinde Borge.

Das Aeussere der Kirche hätte eine kleine Renovation nötig, die Farbe blättert vielerorts ab. Vermutlich hat sie aber auch manchen Sturm und extreme Temperaturwechsel auszuhalten. Diese Kirche wurde erbaut nachdem 1983 die Vorgängerin vollständig niederbrannte. Mir ist aufgefallen, dass die meisten heutigen Kirchen nach einem Brand der Vorgängerin entstanden.

Im Innern ist die Kirche hell und schlicht. Uns gefällt sie gut. Speziell gefallen uns die Glasfenster, der Tauf-"Stein", die Wandmalerei und die Orgel. Praktisch rund um die Kirche ist ein grosser, typisch norwegischer Friedhof angelegt. Der grosse Parkplatz der zur Kirche gehört, wird oft und gerne als Camper-Standplatz verwendet.

 

Auch auf Gimsøya zieht es mich zur Kirche. Diese ist weitaus kleiner und bescheidener als die auf der Nachbarinsel. Leider ist sie abgeschlossen.

Erstaunt sind wir über die vier massiven Stahl-Verankerungen. Im Moment hängen sie ziemlich lose durch, wir gehen aber davon aus, dass diese durchaus ihre Berechtigung haben. Auch hier hat es einen grossen Kirke Gård. Offenbar gibt es hier keine bestimmte "Ruhedauer" wie bei uns. Ich treffe mehrere Grabmahle an auf welchen der Todestag noch im 19. Jahrhundert liegt. Besonders aufgefallen ist mir ein Grab vom 14.11.1942 auf welchem noch frische Blumen stehen. Gepflegte Gräber sind hier eine Seltenheit.

 

Auf Gimsøya laden wir zwei müde Wanderer auf. Es ist ein junges deutsches Paar. Sie sind dankbar nehmen wir sie und ihre grossen Rucksäcke mit bist zum einzigen Laden auf der Insel. In einem unscheinbaren Gebäude finden wir das Geschäft. Da wir gestern noch einige Kleinigkeiten vergessen haben, gehen wir auch rein. Wir sind sehr erstaunt über das reichhaltige Sortiment!

 

Auf der Heimfahrt sehen wir drei typische Norweger:

- Eine schmale Strasse

- Zum Trocknen aufgehängter Stockfisch

- Eine imposante Brücke

Vom vierten, dem trüben, kühlen Wetter, sprechen wir jetzt nicht.

 

Elsbeth hat nun den Omnia auch enteckt.

Superfeine Lasagne zum Znacht!