Der Tag beginnt schon am frühen Morgen mit blauem Himmel und Sonnenschein. So haben wir allen Grund uns auf die heutige Etappe, mit zwei Fährenüberfahrten zu freuen. Ohne Bedauern verlassen wir diesen Camping. Es gibt zwar nichts bestimmtes zu bemängeln, trotzdem fühlen wir uns hier nicht heimisch. Vermutlich hat der Platzwart zu Weihnachten ein Laminiergerät erhalten ;-) auf Schritt und Tritt begegnen uns Ver- und Gebotsplakate.
Um halb neun sitzen wir noch bei der Anzeiger von Saanen-Lektüre am Tisch, trotzdem fahren wir Punkt 09:00h vom Platz.
Die heutige Etappe ist nicht lang aber doch recht anspruchsvoll: Grosse Steigungen und Gefälle, enge Strassen, einige finstere und enge Tunnel (der längste immerhin 7.9km lang).
Ist doch etwas ungerecht; bei uns wollen die Lupinen nicht recht gedeihen und hier wachsen sie zu Tausenden quasi als Unkraut.
Auf dem ersten Teilstück können wir noch den zweitgrössten Gletscher Norwegens, den Svartisen bewundern. Aber auch sonst gibtes immer wieder Sehenswürdigkeiten, sei es ein Kirche oder die riesigen Fliederbüsche am Strassen rand.
Dank wenig Verkehr kommen wir zügig voran und erreichen frühzeitig die Fähre Forøy - Ågskardet. So habe ich noch Zeit die tolle Umgebung im Bild festzuhalten. Zum Glück dauert die Ueberfahrt nur 10 Minuten, die Fähre verfügt über kein Passagierdeck und so bleiben wir gleich im Auto.
Von der 1. zur 2. Fähre liegen nur gerade 28 km Strecke. Aber auf dieser Strecke wird man sich der Vielfältigkeit der Natur wieder so richtig bewusst. Das Meer, riesige Felswände, Wälder und Weiden. Schon bald kommt die Anlegestelle der 2. Fähre in Sicht.
Auch in Jektvik sind wir frühzeitig an der Anlegestelle. Schon bald steht eine kleine Reihe Autos und Motorräder für die Ueberfahrt parat. Eine junge Dame kommt vorbei, begutachtet die Länge unseres Gespannes und kassiert für unsere 11.60m 811 NOK.
Es ist interessant die Einfahrt der Fähre zu beobachten. Auf welchen "Umwegen" sie den Landesteg anfahren muss.
Von hier aus umrundet die Fähre eine Landzunge und schlängelt sich zwischen weiteren durch.
Dieses Mal dauert die Ueberfahrt 60 Minuten und wir packen Jacken und Kameras ein und gehen auf das Passagierdeck.
Die Jacken hätten wir gut im Auto lassen können :-).
Bevor wir nur aus dem Bauch des Schiffes an Deck sind, hat dieses schon abgelegt und Fahrt aufgenommen.
Dieser Fährenkurs verkehrt nur während den Monaten Juli und August, wir haben den Eindruck, dass da ein älteres Schiff zum Einsatz kommt. Auch der Arbeitsplatz des Kapitäns macht auch nicht einen High-Tech-Eindruck. Statt eines Buffets, gibt es nur einen Getränkeautomat. Es ist herrlich bei diesem Wetter die Ueberfahrt zu erleben und sich die Seebrise um die Nase wehen zu lassen. Die Skulptur am Ufer mahnt uns dran, dass wir nun zum vierten und letzten Mal den Polarkreis überschreiten; dieses Mal wieder von Norden nach Süden. Fast zu schnell geht die abwechslungsreiche Fahrt vorbei und das Horn ruft uns zu den Autos. Nun müssen wir runter in den engen stickigen Bauch der Fähre; nur gut sind wir bald wieder draussen.
Auch von der Anlegestelle in Kilboghamn bis zum Camping Havblikk in Nesna ist die Autofahrt gewohnt abwechslungsreich und schön.
Wenn wir ein besonders schönes Fleckchen sehen (und ein Parkplatz da ist) machen wir einen kurzen Stopp um einfach zu Geniessen.
Wie man sieht führt die Strasse grösstenteils den Ufern der Fjorde entlang.
Auch heute kommen wir frühzeitig an unserem Ziel an. Der Camping Havblikk liegt direkt neben dem Haven von Nesna.
Dank unserer frühzeitigen Ankuft können wir auf dem halbleeren Camping unser Plätzchen aussuchen. Natürlich mit Blick aufs Wasser. Am Abend spät ist praktisch jeder Platz und jede Hütte belegt. Im nahegelegenen Dorfzentrum machen wir unsere Einkäufe, möchten die Kirche besichtigen, welche natürlich abgeschlossen ist. Am Abend machen wir noch den Hafen unsicher. Jetzt sind nur relativ kleine Boote da, am frühen Morgen und gegen Mittag legt hier abder das Hurtigruten-Postschiff an.