So rasch ändern sich unsere Pläne. Unser Plan war, die Route 17 noch bis Steinkjer fertig zu fahren, danach schon bald auf einem Stellplatz in Rinnan (ca. 80km vor Trondheim) Halt zu machen. Als wir den Abzweig zum Stellplatz verpassten, beschlossen wir nicht umzudrehen, sondern einen kleinen Camping in Fannrem anzufahren. Dieser war von einigen Campeuren sehr gelobt worden. Uns gefiel er jedoch nicht so recht und darum zogen wir weiter. So erging es uns noch zweimal. Wieder einmal war es so, wenn man keinen Camping sucht, ist an jeder Ecke einer zu finden, wenn man aber mal einen anfahren möchte, weit und breit nichts zu finden. Selber schuld, warum waren wir bei den ersten Plätzen "wunderlig" jetzt müssen wir dafür büssen. Plötzlich merke ich, dass ich vor lauter CP suchen die Tankuhr aus den Augen verloren habe, nun suchen wir plötzlich nicht mehr nach einem CP sondern nach einer Tankstelle. Zum Glück taucht eine auf bevor unser Zugelch ganz auf dem Trockenen war. Apropos Elch: Heute haben wir tatsächlich eine Elchkuh gesehen!!!
Nun aber wieder der Reihe nach.... Da wir heute ja nur um die 130 km fahren wollten starteten wir auch erst um 10 Uhr.
Knapp eine Stunde nach Abfahrt sehen wir etwas grosses am linken Strassenrand stehen. Ich glaubte es sei ein Pferd. Als wir näher kommen trauen wir unsern Augen kaum, es ist eine Elchkuh welche uns ungefähr gleich interessiert begutachtet wie wir sie. Der Autoverkehr scheint sie in keiner Weise zu beunruhigen. Natürlich hielten wir auf freier Strecke an, um zu Schauen und zu Fotografieren. Als ich mich mit einem Winken beim nachfolgenden Auto für das Blockieren der Strasse entschuldigte, kam nur ein freundliches Winken zurück. Offenbar hatten diese Norweger Verständnis für unsere Aufregung ob ihrem Lieblingstier. Noch ne ganze Weile war dieses Highlight unser Gesprächsthema.
Kurz vor Steinkjer mündet die Kystriksveien (Strasse 17), welche die Norweger in ihrem Führer, als "die schönste Reise der Welt" bezeichnen, in die E6. Ich kann jedem Norwegen-Reisenden diese Strecke nur empfehlen! Man braucht recht viel Zeit, aber diese Zeit lohnt sich.
Zur Info: www.kystriksveien.no
Schon nur die vielen Tunnel sind ein Erlebnis, ganz zu schweigen von den sechs Fährenüberfahrten, den landschaftlichen Schönheiten usw usw.
Wir sind erstaunt in einem Fjord Kühe im Wasser stehen zu sehen, mögen Kühe Salzwasser?
Auch hier ist wieder viel Landwirtschaft zu sehen.
Irgendwo am Ufer eines Fjordes wird an einer riesige gelbe Eisenkonstruktion gearbeitet. Ob da ein Bohrturm errichtet oder demontiert wird?
Nun geht unsere Reise also auf der E6 weiter. Wie eingangs erwähnt verpassen wir die Abzweigung zu unserem ursprünglichen Tagesziel. Schon bald sind wir in dichtem Verkehr. Hier geht es plötzlich wieder viel hektischer zu und her als die letzten Tage und Wochen. Man merkt, dass wir in eine Stadt kommen, zudem sind riesige Bauarbeiten für neue Strassen im Gange. Wir sind froh als wir die Stadt mit ihrer Hektik wieder hinter uns lassen können.
Da uns die angefahrenen Campingplätze nicht passen, stehen wir plötzlich vor der Fähre von Halsa nach Kanestraum. Da gerade ein Schiff einläuft und wir darauf noch Platz finden. fahren wir mit. Von der Ueberfahrt bekommen wir nur auf dem Navi etwas mit. Wir sind zwischen andern Fahrzeugen eingeklemmt.
Wir haben beschlossen nun den Camping Manillen in Kvisvik anzusteuern.
Kurz nach der Fähre zweigt eine schmale kurvige Strasse ab. 9 km geht es meist den Felsen entlang bergauf bergab. Kreuzen ist nur bei Ausweichstellen möglich. Zum Glück hat es aber kaum Gegenverkehr.
Als wir endlich beim Camping ankommen ist die beschwehrliche Zufahrt sofort vergessen. Der Platz liegt aufeiner kleinen felsigen Halbinsel. Die nette Betreiberin erklärt uns: Links die Plätze mit Abendsonne, rechts mit Sonnenaufgang. Der Platz ist absolut nicht luxuriös, die Sanitäranlagen sind alt, aber tipptopp sauber. Wir fühlen uns auf Anhieb wohl. Offenbar ist es ein richtiger Angler-Geheimtipp.
Hier einige Bilder von unserem momentanen Daheim.