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Tag 78 / Haukeland N - Aksdal N

Derweil ich hinter dem Laptop sitze und versuche unsern Tagesbericht zusammenzustiefeln, wird es draussen immer finsterer und finsterer. Der Wind wirbelt den Staub von den Strässchen um die Wowa, Zelte und Womo. Alle Campeure haben ihr Mobiliar reingeräumt. Ja, wir erwarten ein Gewitter hier auf dem Camping Grindafjord in Aksdal.

Doch nun von Vorne.

Schon wieder verlassen wir um Punkt neun Uhr einen Camping. Heute machen wir uns auf nach Halhjem zur Fähre nach Sandvikvåg.

An der Anlegestelle warten bereits recht viele Fahrzeuge. Beim Kassahäuschen bezahlen wir den Fahrpreis von 728 NOK. Wieder einmal verstehen wir nicht recht was wir bezahlen.... Im Internet sah ich, dass die Ueberfahrt 909  NOK für unser Gespann von 11.60m Länge + 36 für den zweiten Senior (der erste ist beim Auto inbegriffen) kosten soll. Genau diese Preise sind auch am Kassahäuschen angeschlagen. Bezahlen mussten wir dann aber "nur" 692 NOK für das Gespann und 36 NOK für die 2. Person. Es ist nicht das erste Mal, dass der Preis tiefer ausfällt als angeschrieben. Wieso? keine Ahnung! Nun, uns solls recht sein! Auf unserem Ticket steht 09:41h, genau nach Fahrplan, am 10.00h legen wir ab.  Das nennt sich Timing. Obwohl wir den Eindruck hatten es warten viele Autos, LKWs, Womos, Gespanne und Busse ist das obere Deck nur etwa zu 2/3 besetzt. Praktisch alle PKWs sind im Bauch der Fähre verschwunden. Bei prächtigem, heissem Wetter geniessen wir die 40 minütige Ueberfahrt. 

Spannend wie sich die Fähren durch die vielen Schären schlängeln. In Sandvikvåg wartet schon wieder eine grosse Blechlawine auf die Fähre.

 

 

Die Weiterfahrt geht wie gewohnt bergauf und bergab, gelegentlich fahren wir über der Waldgrenze um kurze Zeit später wieder dem Meer entlang zu rollen. Kurz nach Leirvik verschwinden wir sogar für knapp 8 km unter dem Meer. Am tiefsten Punkt heisst es 225 muM. Ja, der Strassenbau in Norwegen ist wirklich keine simple Sache.

 

 

 

Zur Mittagszeit kommen wir beim Camping Grindafjord an. Die Rezeption ist nur ein ganz kleines Räumchen von vielleicht 2x2m. Kein Wunder, es steht auch nur ein Automat drin. Ohne Probleme checken wir ein, bezahlen 280 NOK für den Platz inkl. Strom, 50 NOK Pfand für die Karte welche der Automat nach Bezahlung ausspuckt und 50 NOK Guthaben auf der Karte für das Duschen. Bezahlen ist nur mit Karte möglich. 

Hier kommen wir mit einer Zürcher Familie ins Gespräch. Sie waren auch kürzlich in Bergen und haben vor lauter Menschenmassen die Flucht aus der Stadt ergriffen. Irgendwie noch beruhigen, dass auch Leute aus einer Stadtregion gleich empfunden haben wie wir.

 

 

Inzwischen ist das Gewitter hier angekommen. Viele werden sehr, sehr froh darüber sein. Eine Bündner-Familie hat uns erzählt, dass auf dem Camping in Oslo, wegen der Waldbrandgefahr, sogar das Kochen im Zelt verboten war. Das gab natürlich ein riesiges Gedränge in der Gemeinschaftsküche.

 

Von diesem Campingplatz gibt es keine Bilder, ich habe es ganz einfach versäumt welche zu knipsen. Sorry